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10BemerkungenMole

Page history last edited by Martin Lindner 13 years, 11 months ago

10 Bemerkungen zu MOLE-Kulturjournalismus (noch sehr unfertig, und es sind auch noch keine 10 ...)

 

1. MOLE ist eine enorme Chance. Es besteht kein Grund, das als provinzielle Veranstaltung abzuwerten: auch sich selbst gegenüber. Man sollte das so gut wie möglich machen. Das heißt: Bemühe dich so zu schreiben, dass dein Schreiben jederzeit zur Maxime des allgemeinen Über-die-Welt-Schreibens werden könnte. Du schreibts NICHT für die Subkultur derer, die es eh schon wissen. Du schreibts immer vom NULLPUNKT aus. Dein Opa muss verstehen können, worum es geht. Vor allem: Worum es innerlich geht.

 

(Dein Opa ist 80, das heißt er ist 1930 geboren. Er hat Bill Haley gehört, er fand Jackson Pollock gut, Paul Celan und Ingeborg Bachmann und den jungen Böll, vielleicht sogar Beatles und Stones und H.C.Artmann und Handke in den 60ern.)

 

2. Die MOLE-Seite ist auf den ersten Blick attraktiv, die große Struktur sieht gut aus (was oben im Kopf ist, Sidebars,Verhältnis Online/Offline, "Statements" als Textform ...). Trotzdem ist der Gesamteindruck immer noch ein wenig desorientierend (müsste man ein bisschen darüber nachdenken, wie man mehr Klarheit hieninbekommt, das Gefühl von "Du bist hier" und "Da und dort könnte noch etwas stehen, was dich interessiert"). Mal bei Guardian Online nachsehen, oder auch SPON. Andere Vergleichsmöglichkeiten?

 

3. Problem sind die eintelnen Texte: Dachzeilen usw. chaotisch. Schrift muss größer sein. Sorgfalt bei der Herstellung des Artikel-Layout reicht nicht: Genau festlegen, wie groß die Überschriften sind. Konsequent in Paragraphen zerlegen! Leerzeilen benutzen!  (Gutes Beispiel: Carta)

 

4. DIY: Alle MOLE-SchreiberInnen müssen das Formatieren und Publizieren beherrschen! In künftigen Medien müssen es die Autoren selber machen. Ideal wäre, sich das zu teilen: Also Peer Review, Editing usw. So dass immer zwei Leute einen Text fertigmachen, reihum. MOLE-Werkstatt, MOLe Community. Web-basierte Bottom-up Redaktion.

 

5. Dachzeile, Überschrift, Vorspann, Zwischenüberschriften, Links ... das alles gehört zum Text! Immer mitdenken beim Schreiben.

 

5. Kleine Texte: Hier ist genauso Sorgfalt nötig. Auch bei einer Konzertkritik vom Dreier-Band-Package. Auch da muss das Ziel sein: In jedem Paragraphen (und hier hat ja jede Band nur einen) muss ein besonderer, farbiger Satz stehen. So lange suchen, bis man ihn hat. Hier natürlich: Idealer Weise verknüpft mit dem Konzerterlebnis selbst. Das Konkrete und eigentlich Schwindel Erregende ist ja, dass sie DA waren, in Tirol. Details suchen, wenn man dort ist! Kleine Beobachtungen! Und Links, Links, Links! Online-Texte MÜSSEN Links haben. Wenn es etwas im Überfluss im Web geht, dann Links. Kleine Texte können sehr dicht sein durch gute Link-Rhetorik!

 

6. Große Texte: Da gilt natürlich eh alles, was Zinsser und Schneider schreiben. Selbstprüfung: Bin ich gut in ...

* ... Eigener Textstimme (oder benutze ich handwerklich einigermaßen gut eine Standard-Textimme, oder habe ich keine bzw. eine schlechte).

* ... Besondere, ungewöhnliche Sätze (3 - 5 im ganzen Text reichen eigentlich). Aussagen, Beobachtungen, was immer.

* ... Plain Deutsch (Oder verwende ich manchmal/oft Floskeln, ob es mündliche Floskeln sind, schlampige Subkultur-Floskeln oder Papier-Floskeln wie "machte Furore"?

* ... Klarheit, auf den Punkt Bringen? Ökonomisch die wichtigsten Punkte und Fakten zur Verfügung stellen?

* ... Links: Im Kulturteil sind abirrende, schräge und Akzente setzende Links ein gutes Mittel. Bei Sachtexten muss man sich mehr zusammenreißen, aber selbst da sind Linksgut, wenn sie etwas ökonomischer und sachlicher sind.

 

7. Gefahren:

* Zu wenig Sorgfalt in den einzelnen Sätzen.

Schwurbel-Deutsch statt Plain Deutsch.

* Kein farbiger Kernsatz in jedem Paragraphen.

* Floskeln und Insider-Jargon. Jede/r SchreiberIn ist dafür verantwortlich, dass jeder einzelne Satz auch wirklich etwas bedeutet und genau bezeichnet, das es wert ist, mitgeteilt zu werden. Das ist die ständige Verbesserung der Welt. Dass man sich anderswo (z.B. im Leben, in den Medien) mit verwaschenem Zeug zufriedengibt, ist keine Entschuldigung.

 

 

Comments (1)

martin fritz said

at 1:30 pm on May 17, 2010

zu 1-3 kleine nebenbemerkung: so weit ich weiß, ist der workshop für die allgemeinheit offen, d.h. es werden nicht ausschließlich mole-autor/innen oder solche, die es werden wollen, anwesend sein. nichtsdestotrotz stimmt das natürlich alles.

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